Der väterliche Freund
Der väterliche Freund soll den Spieler ebenfalls während des Spiels unterstützen. Dabei handelt es sich um einen Agenten, dessen Aufgabe darin besteht, dem Spieler über die Schulter zu schauen und auf begangene Fehler hinzuweisen. Dabei kann der Spieler nicht bestimmen, wann ein Ratschlag anzeigt werden soll und um welche Art von Ratschlag es sich handelt. Der väterlichen Freunds kann vom Spieler nicht aktiviert bzw. deaktiviert werden. Es ist eine Entscheidung des Tutors, ob dieses Feature zur Verfügung steht.
Im Unterschied zum Ratgeber kann der väterliche Freund auch auf komplexere Situationen reagieren, da er den Spielverlauf mitverfolgt. Wie er dabei vorgeht, wird anhand des folgenden Beispiels gezeigt:
Beispiel: Beobachten der Mitarbeiterauslastung
Wenn ein eingestellter Mitarbeiter länger als 3 Tage keiner Beschäftigung nachgeht, soll der väterliche Freund reagieren und dies dem Spieler mitteilen. |
Es ist die Angelegenheit des Spielers, ob er auf diesen Hinweis eingeht oder ihn ignoriert.
Wann reagiert der väterliche Freund?
Der väterliche Freund kann auf eine bestimmte Anzahl von Situationen reagieren. Er teilt dem Spieler jedoch Hinweise nur dann mit, wenn die Situation, die er beobachtet hat, auch tatsächlich eingetreten ist. Tritt keines der Ereignisse ein, so bekommt der Spieler während des gesamten Spiels keine Meldung vom väterlichen Freund.
Ratschläge
Die folgende Auflistung zeigt sämtliche Ratschläge, die der väterliche Freund erteilen kann:
- Der Autor sollte nicht als Gutachter eingesetzt werden: Ist der Autor Gutachter seines eigenen Dokuments, so findet er darin weniger bzw. keine Fehler. Der Review sollte immer von unabhängigen Gutachtern durchgeführt werden.
- Der Autor sollte die Korrektur seines Dokumentes selbst durchführen: Nachdem in Reviews oder in Tests Fehler entdeckt wurden, ist es die Aufgabe des Autors diese Fehler im Dokument zu korrigieren, da er das Dokument erstellt hat und dadurch keine Einarbeitungszeit benötigt. Ebenso entstehen weniger Fehler im Dokument, wenn der Autor die Korrektur vornimmt.
- Auf Vorgängerphasen sollte nicht vergessen werden: Wenn Vorgängerphasen vergessen werden, kann nicht korrekt mit der Nachfolgephase begonnen werden, da Phasen immer ein Vorgängerdokument benötigen, auf dem sie aufbauen. Beim Fehlen dieses Dokuments ist die Phase zum Scheitern verurteilt.
- Die Vorgängerphase sollte beendet werden, bevor mit der nächste Phase begonnen wird: Für die Nachfolgerphase ist es wichtig, dass die Vorgängerphase und damit das entstandene Vorgabedokument bereits mehr als 50 % (QS-Modell) fertig ist, um eine Überlappung der Phasen zu ermöglichen. Ist dies nicht der Fall, scheitert die begonnene Phase.
- Die Vorgängerphase sollte überprüft werden, bevor mit der nächste Phase begonnen wird: Um auf die Ergebnisse von Phasen aufbauen zu können ist es wichtig, dass diese Phasen bereits überprüft wurden. Nach der Überprüfung weiß der Spieler, dass das Ergebnis dieser Phase noch Fehler enthält. Diese Fehler müssen aber unbedingt noch korrigiert werden, um zu vermeiden, dass sie in die nächste Phase übernommen werden.
- Die Vorgängerphase sollte aufgrund des Reviews korrigiert werden, bevor mit der nächsten Phase begonnen wird: Nach der Überprüfung ist die Korrektur sehr wichtig, um die gefundenen Fehler auszubessern. Ohne Korrektur werden die Fehler in die Nachfolgephasen übernommen.
- Ein erneuter Review ist erst nach erfolgreicher Korrektur des zuvor durchgeführten Reviews möglich: Wurde ein Review durchgeführt und wurde auf die Korrektur vergessen, ist ein erneuter Review-Versuch nicht erfolgreich. Dieser Review-Versuch wird ohne Ergebnis beendet, aber die Mitarbeiter haben einen Tag vergebens daran gearbeitet. Somit hat der Review Kosten verursacht, aber nicht zu einer besseren Qualität beigetragen.
- Nach der Durchführung von Tests sollte eine Korrektur vorgenommen werden: Neben dem Review, kann der Spieler auch durch Tests Fehler in Dokumenten finden. Die dort gefundenen Fehler müssen verbessert werden, um ein korrekteres Dokument zu erhalten.
- Der Kunde sollte an Spezifikations- bzw. Handbuch-Reviews teilnehmen: Der Kunde kennt die Anforderungen an das System am besten. Daher ist es für einen Review, in den Anfangsphasen (Spezifikation, Handbuch), von großem Vorteil den Kunden am Review zu beteiligen. Der Kunde verbessert das Ergebnis merklich und kostet dem Projektleiter nichts.
- Mit dem Handbuch sollte bereits in den Anfangsphasen begonnen werden: Da die Erstellung des Handbuches auch als Review der Spezifikation angesehen wird, ist es sinnvoll mit dem Handbuch bereits in den Anfangsphasen zu beginnen. Bei den Reviewphasen werden mehr Fehler gefunden, wenn bereits mit der Erstellung des Handbuches begonnen wurde.
- Es sollten keine häufigen Personalwechsel durchgeführt werden: Wenn es zu häufigen Personalwechseln kommt, ist der Einarbeitungsaufwand der neuen Mitarbeiter extrem hoch. Die neuen Mitarbeiter müssen sich zuerst in das Projekt einarbeiten, um Projektaufgaben erledigen zu können.
- Die Mitarbeiterbeschäftigung/-auslastung sollte beobachten werden: Da Mitarbeiter sehr viel Geld kosten, ist es für den Projektmanager (Spieler) sehr wichtig die Mitarbeiterauslastung im Auge zu behalten. Es zählt wohl zu einer der größten Aufgaben eines Projektleiters, die Mitarbeiter, die er in das Projektteam aufgenommen hat, immer so zu beschäftigen, dass es zu keinen hohen Leerlaufzeiten kommt. Natürlich ist es nicht immer möglich die Mitarbeiter rund um die Uhr zu beschäftigen, aber längere Leerlaufzeiten sollen unbedingt vermieden werden.
- Der Personaleinsatz in Phasen sollte beobachtet werden: Der Spieler wird bei der Planung der einzelnen Aktivitäten immer vor die Wahl gestellt, wie viele Mitarbeiter er für die Phasen einsetzen will. Werden zu viele Mitarbeiter in einer Phase beschäftigt, ist der Kommunikationsaufwand zwischen den Mitarbeitern enorm, werden hingegen zu wenig Mitarbeiter eingesetzt, dauert die Phase zu lange. Zwei Mitarbeiter, benötigen ähnlich lange für eine Tätigkeit, wie drei Mitarbeiter. Drei Mitarbeiter kosten um einiges mehr, sind aber nur geringfügig effektiver. Ein klarer Fehler des Projektleiters ist es, wenn er in kleinen Projekten zu einer Tätigkeit mehr als drei Mitarbeiter einteilt. So benötigen beispielsweise vier Mitarbeiter für dieselbe Tätigkeit länger als zwei Mitarbeiter, wobei der Grund der bereits erwähnte Kommunikationsaufwand ist.
- Mitarbeiter sollten nicht vorzeitig aus einer Phase abgezogen werden: Wenn einzelne Mitarbeiter für Tätigkeiten in Phasen länger benötigen, ist es nicht sinnvoll, diesen Mitarbeiter von seiner Aktivität abzuziehen. Neue Mitarbeiter, die dessen Aufgabe fortführen sollen, benötigen eine Einarbeitungszeit, bevor sie die Aufgabe übernehmen können. Deshalb ist es besser, im Voraus nur die besten Mitarbeiter, für die Phasen einzuteilen. Dies ist leider nicht immer möglich, aber falls die Mitarbeiterwahl einmal nicht die Beste war, sollte man diesen, nicht so qualifizierten Mitarbeiter, seine Tätigkeit beenden lassen.
- Die Entlassung der Mitarbeiter sollte genau überlegt werden: Natürlich sind Mitarbeiter sehr teuer, aber man sollte die Entlassung aus dem Projekt sehr genau durchdenken, vor allem dann, wenn sie in späteren Phasen wieder benötigt werden. Im QS-Modell ist der Mitarbeiter nach seiner Entlassung für eine Zeitspanne von 1 bis 60 Tagen nicht mehr verfügbar.
- Mitarbeitern sollten Tätigkeiten nur aufgrund ihrer Qualifikation zugeordnet werden: Für eine Tätigkeit sollte immer der beste, gerade verfügbare Mitarbeiter eingesetzt werden, da sonst unnotwendige Verzögerungen entstehen können.